Der junge Demon Copperhead platzt mit seinem einzigartig schnodderig-magischen-mitreißenden Erzählton in sein und unser Leben. Der Roman beginnt mit Demons Geburt und - vielleicht ahnen Sie es bereits – er kommt bereits als Verlierer auf die Welt. Das Schicksal stellt diesem Jungen mit den kupferroten Haaren und seinem unerschöpflichen Lebenswillen unzählige Hindernisse in den Weg. Und doch gibt es immer wieder besondere Menschen, die ihn fördern, retten und lieben wollen. “Demon Copperhead” ist ein 864 Seiten starker Roman, den man einfach nicht aus der Hand legen möchte und von dem ich mir beim Lesen wünschte, er möge nie, nie enden.   Ganz, ganz großes Kino, ebenso einzigartig wie grandios erzählt. 

Geheime Gänge, unheimliche Gruften, längst vergessene Verliese. Die halb verfallene Burg Greiffenau bietet ein einzigartiges Escape-Room-Szenario und wurde mit viel Geld von Milliardär Nevio und dem Know-how von Experten zu einem hochtechnisiertem Rätsellabyrinth ausgebaut. Ein Testlauf soll vor Eröffnung aufzeigen, wo es noch hakt und so wird kurzerhand eine kleine Gruppe unterschiedlicher Menschen für eine Promo-Test-Tour eingeladen. Gesteuert durch eine KI, lassen sich die Räume auf Wunsch der Gäste gestalten, jedoch ist diese sehr eigenwillig und hat mit den Gästen ganz eigene Pläne. Ein Horror Trip beginnt und nicht alle werden den Ausgang aus der Burg finden...

Margaret Meyer schafft es, eine absolut düstere Zeit rund um die historischen Hexenprozesse in East Anglia spannend darzustellen. Sie beschreibt das Schicksal der stummen Hebamme Martha Hallybread so deutlich und lebendig, dass man ihre Geschichte, das Dorf Cleftwater und auch die Hexenprozesse direkt vor Augen hat. Martha ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Überlebensinstinkt und dem Wunsch, den Frauen zu helfen, die zu ihr kommen. Dadurch, dass sie sich nicht durch Sprache Gehör verschaffen kann, hat sie es doppelt schwer in dieser von Männern dominierten Zeit.    Empfehlenswert für alle, die gerne historische Romane lesen. 

Wenn wir alle dieses Buch lesen, können wir die Welt retten!   Die Klimakrise ist Wirklichkeit geworden: Stürme, Waldbrände, Überflutungen. Millionen sind gestorben oder mussten fliehen.   Jetzt ist die Welt klimaneutral. Seit dem Großen Übergang, für den wir jahrelang gekämpft haben. Doch die Zerstörer unseres Planeten – Politiker, Superreiche, Klimaverbrecher - sind immer noch da draußen. Lassen wir sie entkommen? Oder rächen wir uns? In einer atemberaubend klaren Sprache und mit erschreckend realistischer Vorstellungskraft verwebt Googins eine Familiengeschichte mit unserer möglichen Zukunft.   Eine Hymne an unsere Menschlichkeit und Solidarität, mit der wir alles schaffen könnten. Überwältigend!.   

Dan Jones schafft es, den Hundertjährigen Krieg nicht nur sachlich, sondern auch durch die von ihm dargestellten Figuren, bis ins kleinste Detail darzustellen. Durch die persönlichen Schicksale seiner Figuren erfüllt er die Landung der englischen Flotte im Jahr 1346 an der französischen Küste der Normandie mit Leben. Er zeigt die Brutalität des Krieges und den Kampf ums Überleben auf – einen Kampf, der nicht nur gegen den Feind geführt wird, sondern auch gegen die eigenen Dämonen der Vergangenheit eines jeden Einzelnen. Ein spannender historischer Roman, der mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat! 

Durch Zufall stieß ich auf diesen Roman und er hat mich absolut gefesselt.   Fleur hat sich durch ihre Arbeit in die Abgeschiedenheit des Internets geflüchtet: Sie fühlt sich einfach wohler, wenn sie das Gefühl hat, unsichtbar zu sein. Allerdings holt sie der Tod ihrer Großmutter, mit der sie eigentlich nichts mehr zu tun haben will, aus ihrer Wohlfühlzone heraus. Konfrontiert mit ihrem Erbe, macht sie sich auf den Weg nach Frankreich. Neben der Frage, ob sie das Erbe annimmt oder ausschlägt, muss sie sich auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen, sowie der Geschichte ihrer Ahnen.   Spannend beschreibt Nina Blazon nicht nur die Geschichte von Fleur und ihrer Familie, sondern verknüpft die Legende um die Bestie von Gévaudan außerdem auf eine tolle Weise mit der Geschichte. 

Henry ist ein Spenderkind und seit jeher mit seiner Mutter auf der Flucht. Vor was oder wem, wird er erst viele Jahre später nach ihrem Tod erfahren. Bis dahin gibt es für ihn keinen Ort, den er zu Hause nennt, und nur wenige Menschen, denen er vertraut. Dennoch schafft er seinen Schulabschluss, gründet eine Familie und macht sogar eine seiner Halbschwestern ausfindig. Das wird sein Leben radikal verändern. Ein Thriller über Obsession, Lügen und Betrug – wahnsinnig spannend! 

Ein Puma als Spiegel der Menschheit.  Er hält sich versteckt und verbringt seine Zeit damit, die vorbeikommenden Fußgänger zu belauschen. Er versucht sich einen Reim auf ihre Gespräche und Verhaltensweisen zu machen. Er sieht ihnen zu, wie sie lieben und streiten und am Telefon von ihrer Therapie erzählen. Wie sie Werte predigen, die sie nicht einhalten. Wie sie eine Menschlichkeit für sich in Anspruch nehmen, die ihnen gleichzeitig fremd zu sein scheint. Er ist einsam. Ein Einzelgänger voller Erinnerungen an Gemeinschaft. Und er ist auf eine Weise sensibel und weitsichtig, die ihn menschlicher macht als so manch anderen. Dieser ergreifende Roman hat eine ungewöhnliche Perspektive und erweitert gerade deshalb den Horizont. Eine wunderschön geschriebene Fabel auf die Absurdität der menschlichen Existenz, die einen sofort in seinen Bann zieht und lange nachhallt. 

Für einen feministischen Arbeitsmarkt. Dieses Buch ist ein toller Ratgeber für Frauen, die sich in der harten Realität des kapitalistischen Arbeitsmarktes zurechtfinden wollen, ohne ihre Identität und Integrität zu opfern. Autorin Verena Bogner verbindet persönliche Erlebnisse mit Expertenmeinungen, um alltägliche Herausforderungen wie ungleiche Bezahlung, toxische Arbeitskultur und sexistische Vorgesetzte aufzuzeigen. Wichtiger als die Diagnose sind jedoch Bogners Lösungsansätze: Sie gibt praktische Tipps für solidarisches Zusammenarbeiten und den Umgang mit strukturellen Ungerechtigkeiten, inklusive Ratschlägen für Gehaltsverhandlungen und Analysen zur Darstellung arbeitender Frauen in Medien. Ein umfassender Leitfaden für Frauen, die im Berufsleben bestehen und authentisch bleiben möchten, ohne sich selbst aufzugeben.  

Die in Siebenbürgen geborene Iris Wolff erzählt in ihrem neuen Roman “Lichtungen” von einer rumänisch-deutschen Liebe, die über Diktatur, Revolution und Trennung siegt. Lev und Kato stammen aus dem Norden Rumäniens, einem Landstrich, auf dem verschiedene Sprachen und Herkünfte aufeinandertreffen und in Konkurrenz zueinanderstehen. Was verbindet die Straßenmalerin Kato, für die es immer um Freundschaft und Freiheit ging mit ihrem nach Liebe und Zugehörigkeit strebenden Gefährten Lev? Iris Wolff beginnt den Roman in der Gegenwart in Freiheit mit all ihren Möglichkeiten und begibt sich zurück an den Anfang der Geschichte. Zeitgeschichte, gespiegelt in einer Familie. Poetisch erzählt.