Schutzpatron
Kluftingers sechster Fall, Kluftinger-Krimis 6
Sonstiges kartoniertes Buch
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Pressestimmen
»(…) hintersinnig humorvoll.«»Kommissar und Arzt fetzen sich beim Lösen der Fälle immer, dass es eine Freude ist.«»Mit Schmunzelgarantie!«»Allgäuer Temperament.«»Sie veranstalten etwas, das mit ›Lesung‹ nur unzureichend bezeichnet ist. Krimicomedy trifft es eher. (...) Sie frotzeln sich an. Spaßbereit ist das Publikum, kennt jede Anspielung, lacht sich schräg.«»Volker Klüpfel und Michael Kobr halten, gerade weil sie so viele Einzelheiten in ihre Geschichte packen, den Leser bei den Seiten. Das ist ihr Talent. Auch reichlich Komik, die besonders vor Publikum offensichtlich werden wird und sich gerne aus der Mann-Frau-Schublade bedient, gibt dem Buch Charme.«»Das Allgäu dient (hier) nicht als Pappkulisse, sondern prägt als Landschaft voller Geschichte und Geschichten die Handlung.«»Neuer ›Kluftinger‹ zwischen Regionalkrimi und Hollywoodkino.«»Gewohnt witzig, kurzweilig und dennoch spannend lassen Klüpfel und Kobr ihren Klufti durch den Fall stolpern. Dass (…) der Fall selbst, der bei allem Witz klug erzählt wird und alles andere als ein provinzielles Plagiat eines Hollywoodfilms ist, im Mittelpunkt steht, tut der Geschichte gut.«»Kluftinger ist Kult.«»Den beiden Autoren gelingt etwas Seltenes: Sie bringen die Deutschen dazu, über sich selbst zu lachen.«»Die Stärke der beiden munteren Autoren ist die detailreiche Beschreibung von Seelenlage und Umfeld des Kommissars Kluftinger, ein Antiheld aus dem Alltag, sympathisch und wiedererkennbar ... Klüpfel und Kobr sind nicht nur zwei begabte Schreiberlinge, die sich den Kultkommissar Kluftinger ausgedacht haben, sondern auch begnadete Interpreten ihrer Figuren.«»Die Kluftinger-Serie von Klüpfel und Kobr macht den Regionalkrimi zur Sitcom – Gags und Crime im Allgäu mit Bühnenreife in Hör- und Drehbuchqualität. Liebevoll ausgemalte menschliche Schwächen sind die Stärken, sind das komödiantische Grundkapital dieser Serie.«»Mordsmäßig spannend.«
Leseproble
Für Michi. Danke, Volki Für Volker. Danke, Michi Künder ew'ger, froher Wahrheit, unsres Land's Apostel, du, bringe uns ersehnte Klarheit und im Sturm der Zeiten Ruh. (Aus dem Magnuslied nach D. Haugg) Heiliger Antonius, kreizbraver Ma, fihr mi an des Plätzle na, wo i mei Sach verlore ha. (Volksmund) Prolog 'Wotan?' Reglos lauschte er in die vorabendliche Stille hinein. Kein Laut. Er drehte sich einmal um die eigene Achse, doch das diffuse Licht der heraufziehenden Dämmerung, das durch die Wipfel der knorrigen Bäume hinunter zum feuchten Waldboden drang, ließ ihn nur wenige Meter weit sehen. 'Wotan!' Wie immer, wenn er den Namen rief, war er ihm ein wenig peinlich. Selbst schuld, dachte er, niemand hat dich gezwungen, deinem winzigen Hund einen derart martialischen Namen zu geben. Aber er hatte den Kontrast so putzig gefunden: der kleine Dackel mit den krummen Beinchen und der Name der germanischen Gottheit. Langsam begann er sich Sorgen um ihn zu machen. Es war nicht Wotans Art, einfach so fortzulaufen. 'Wotan?' Er schnippte seine Zigarette weg, trat sie aus und hielt inne. Hatte er da nicht etwas gehört? Er blickte zurück auf den Weg, der, mit Baumstämmen befestigt, hinunter ans Flussufer führte. Nichts. Vor ihm ragte das Plateau mit der Ruine auf. Bei ihrem Anblick fröstelte es ihn. Nebelschwaden hatten sich auf der Wiese ausgebreitet und hüllten die moosbewachsenen Steine des Turms in einen fahlen Schleier. Das Dämmerlicht hatte die Farben aus der Natur gewaschen, alles wirkte grau, trostlos und unheimlich. Er gestand es sich nur ungern ein, aber der Schauder, der von ihm Besitz ergriff, kam nicht von der Temperatur. Er versuchte sich einzureden, dass es nur die Angst um seinen Hund war, denn er wagte gar nicht sich auszumalen, was passiert sein könnte, wenn Wotan nicht in Richtung Auto, sondern zum Steilufer gelaufen war. Mühelos hätte er unter den Latten des Zauns dort hindurchschlüpfen können, um dann. Gerade als er seinen Blick mit einer bösen Vorahnung in Richtung Abgrund wandte, hörte er ihn. Es war ein ungewöhnlich aggressives Knurren, aber es kam zweifellos von seinem Hund. Ohne zu zögern, rannte er los, achtete nicht auf die Äste, die ihm ins Gesicht peitschten, sprang über Wurzeln und welkes Laub, blieb stehen und lauschte, den Kopf geneigt, den Blick unbestimmt in die Dämmerung gerichtet. Da! Erneut ein Knurren. Es kam. er kniff die Augen zusammen, als könne er so seine Sinne schärfen. ja, es kam eindeutig von der Lichtung. Aus der Richtung des Gedenksteins flog Erde und Laub in hohem Bogen auf die Lichtung. 'Wotan!' Sein Hund scharrte wie verrückt in der Erde und knurrte den Waldboden an. Gar nicht auszudenken, was dieser Dreck auf den Polstern des neuen Autos anrichten würde. Nur noch Wotans Hinterteil ragte hinter dem Tuffstein hervor, dessen altertümliche Inschrift an die 'Veste Alt-Kalden' erinnerte, eine mächtige Burg, die einst hier in Altusried gestanden hatte. Er erinnerte sich noch, dass irgendeine Katastrophe ihr ein jähes Ende bereitet hatte. 'Hör jetzt auf!', schrie er wutentbrannt, da das Tier nicht reagierte. Er stampfte dabei mit dem Fuß auf, was ein merkwürdig dumpfes Geräusch verursachte, als sei es unter der Grasnarbe hohl. Erschrocken hob der Dackel den Kopf, jaulte einmal kurz und kam auf ihn zu, da spürte der Mann einen Zug modriger Luft von unten, hörte das Krachen berstenden Holzes und fiel ins Bodenlose. Dann wurde es dunkel. Finsternis und Kälte. Mehr nahm er zunächst nicht wahr, als er wieder zu sich kam. Doch sofort gesellten sich rasende Kopfschmerzen hinzu, ein Hämmern hinter der Schläfe, als wolle ihm jemand von innen den Schädel sprengen. Unwillkürlich fasste er sich an den Kopf, spürte ein feuchtes, warmes Rinnsal und wusste, auch ohne es zu sehen, worum es sich dabei handelte: Blut. Sein Blut. Urplötzlich drängte sein Mageninhalt mit aller Gewalt nach oben, und er übergab sich heftig. Mit dem Handrücken fuhr er sich zit
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Autorenportrait
Volker Klüpfel, geboren 1971 in Kempten, aufgewachsen in Altusried, studierte Politikwissenschaft und Geschichte. Danach arbeitete er bei einer Zeitung in den USA und stellte beim Bayerischen Rundfunk fest, dass ihm doch eher das Schreiben liegt. Seine letzte Station vor dem Dasein als Schriftsteller war die Feuilletonredaktion der Augsburger Allgemeinen. Mit seiner Familie lebt er im Allgäu. Mit seinem Co-Autor Michael Kobr ist er seit der Schulzeit befreundet. Für ihre Werke erhielten Volker Klüpfel und Michael Kobr zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Bayerischen Kunstförderpreis 2005, die Corine 2008, die Mimi 2008 und 2009, den Kulturpreis Bayern 2011, den Memminger Kulturpreis 2008, den Hörbuchpreis Osterwold 2012 sowie die Bürgermedaille in Gold der Gemeinde Altusried 2012.