Das Zentrum
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Beschreibung
Der alte Cipriano Algor betreibt mit seiner Tochter Marta in einem portugiesischen Dorf eine kleine Töpferei. Seine Teller, Tassen und Krüge verkauft er an ein hypermodernes Einkaufszentrum in der Stadt. Eines Tages wird ihm an der Laderampe lakonisch mitgeteilt, dass Plastik viel besser sei als Ton und dass man künftig auf seine Dienste verzichten könne. Der Markt will es so. Doch der Markt hat seine Rechnung ohne Cipriano gemacht. Der weise Alte wehrt sich, kämpft, stellt in Frage und lernt, dass es nie zu spät ist, zu Neuem aufzubrechen. Er hat eine geniale Idee, um die modernen Zeiten auf der Überholspur einzuholen. Bei deren Umsetzung helfen ihm die reizvolle Witwe Isaura, sein pfiffiger Schwiegersohn Marçal, der beim Sicherheitsdienst des Einkaufszentrums Karriere macht, und ein zugelaufener Hund. Doch der Mensch, sagt Platon, sieht nie die Dinge selbst, sondern stets nur ihre Schatten. Als Cipriano unter dem Einkaufszentrum, wo Bagger die Erde für eine neue Kühlanlage ausheben, eine Höhle entdeckt, betreten wir "Saramagos Terrain der großen Geheimnisse, der wahren Mirakel, die resistent sind gegen Deutung, Aufschluss, Klärung" (Frankfurter Rundschau).
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Autorenportrait
José Saramago wurde am am 16.11.1922 in dem Dorf Azinhaga im portugiesischen Ribatejo als Sohn einer Landarbeiterfamilie geboren. Mit zwei Jahren Umzug nach Lissabon. Aus finanziellen Gründen Wechsel vom Gymnasium auf eine berufliche Schule, die er 1939 als Maschinenschlosser verließ. Zwei Jahre Tätigkeit in diesem Beruf in einem Krankenhaus, anschließend Übergang in die Verwaltung. Ab 1955 häufige Aufenthalte im Literatencafé 'Café Chiado'. Durch Vermittlung Arbeit im Verlag 'Estúdios Cor'. In dieser Zeit erste Veröffentlichungen. 1969 Eintritt in die (verbotene) kommunistische Partei, erste Auslandsreise (Paris). Ab 1968 literarische bzw. politische Mitarbeit bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften; März bis November 1975 beigeordneter Direktor der ältesten portugiesischen Tageszeitung 'Diáro de Notícias'. Nach der "Nelkenrevolution" 1974 Arbeit im Ministerium für Kommunikation. 1975-1980 verdiente er seinen Lebensunterhalt hauptsächlich als Übersetzer. Seit 1980 war er als freier Schriftsteller tätig. 1986 sprach Saramago sich gegen den Beitritt Spaniens und Portugals in die Europäische Union und für eine Unabhängigkeit der Iberischen Halbinsel aus. Er ist Mitglied des Ordens Militar de Santiago de Espada (Portugal) und des Ordre des Arts et Lettres (Frankreich) sowie Ehrendoktor der Universitäten Turin, Sevilla und Manchester. Seine Werke sind in 26 Sprachen übersetzt. José Saramago lebte zuletzt auf Lanzarote, wo er am 18. Juni 2010 verstarb.Auszeichnungen: Prémio da Associação de Crítícos Portugueses (1979); Prémio Cicade de Lisboa für 'Hoffnung im Alentejo' (1980); Prémio Literário Município de Lisboa für 'Das Memorial' (1982); Prémio da Crítica da Associação Portuguesa de Crítícos (Prémio D. Dinis) für 'Das Todesjahr des Ricardo Reis' (1986); Premio Internazoniale Ennio Flaiano (Italien) (1992); Nobelpreis für Literatur (1998).