Seit Längerem hat mich kein Buch so gefesselt wie der 7. Teil der Cormoran-Strike-Serie, trotz der über tausend Seiten. Obgleich es keinen offensichtlichen Mordfall gibt, ist genug Spannung in der Handlung, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag. Es gibt wieder zwei Handlungsstränge: zum einen die persönliche Ebene zwischen Robin und Cormoran, die sich weiterentwickelt, und zum anderen der eigentliche Fall, in dem sich Robin sehenden Auges in eine gefährliche Situation begibt und man mit Cormoran mitbangt, ob und wie sie wieder herauskommt. Es geht um Manipulation, Macht, Kontrolle und die Herrschaft über das Narrativ des Glaubens in einem Ausmaß, dass es beim Lesen Gänsehaut erzeugt. Es gefällt mir auch, dass die Nebencharaktere immer mehr Profil bekommen.

Eine wunderschöne Liebeserklärung an den Baum. In 80 detaillierten Porträts werden Bäume der ganzen Welt beschrieben und mit wissenschaftlichen Fakten zu Geschichte, Anatomie und Verhalten ergänzt. Aber auch Mythen, Legenden und die Darstellung von Bäumen in der Kunst werden erwähnt. Alles verbunden mit großartigen Bildern und Zeichnungen, die zeigen, wie einzigartig dieser seit Urzeiten existierende Organismus in seiner Vielfalt ist. Es macht außerdem deutlich, wie groß der Verlust ist, wenn Bäume oder ganze Wälder verloren gehen

Auch ich habe mir schon die Frage gestellt, ob ich meinen Alterungsprozess beeinflussen kann. Es gibt ja durchaus vielversprechende Beispiele im Tierreich, deren zugrunde liegenden Stoffwechselprozesse mittlerweile identifiziert sind. Trotzdem bleibt der Jungbrunnen und ewiges Leben wohl ein Wunschtraum. 
Aber vielleicht könnte man das Altern zumindest verzögern, durch Telomerverlängerung oder Antioxidantien-Einnahme ? 
Leider ist es nicht so einfach, wie Molekularbiologe Nicklas Brendeborg ausführlich und sehr verständlich beschreibt. Er betrachtet jedes Forschungsergebnis, jeden gefundenen Stoff und jede erzielte Wirkung unter dem Aspekt: Nützt es dem Menschen oder hat es unerwünschte Nebenwirkungen ? 
Letztendlich, musste ich bei der Lektüre feststellen, gibt es viele interessante Ansätze. Ob und welche ein längeres Leben und ein besseres Altern ermöglichen, ist spannend zu lesen. 
 

Mit Checklisten, Beetplänen und Profi-Tipps
Neben dem Stress auf der Arbeit und den restlichen Verpflichtungen im Alltag, bleibt die Gartenarbeit oft links liegen. Wer mit geringer, aber effizient genutzter Zeit und wenig Aufwand einen Selbstversorgergarten anlegen möchte, dem wird hier mit Profi-Tipps und Tricks geholfen. Mit einem Beetplan für das ganze Jahr, wann was gesät und geerntet werden sollte, vorgefertigten Checklisten, Pflegehinweisen für abgeerntete Beete und vielem mehr, ist die Arbeit im Handumdrehen erledigt. Auch für Balkon- und Terrassenbesitzer ist gesorgt, denn auch auf kleinem Raum kann geerntet werden. 
Und wer dann noch Anregung braucht, um die geernteten Lebensmittel in leckere Rezepte umzuwandeln, geht auch hier nicht leer aus. Für jeden, der nicht viel Zeit hat, sich aber trotzdem um seinen Garten kümmern und ihn pflegen möchte, ist dies genau das richtige Buch!
 

Gartenanlagen sind eine der wenigen anthropogenen Bauwerke, die auf der ganzen Welt zu finden sind. Von Grönland, wo Urban Gardening seit einigen Jahren bei immer mehr Familien zur Anwendung kommt, bis nach Kapstadt, wo die endemische Vegation im Vordergrund steht. Ich habe beim Duchblättern das Gefühl gehabt, eine Reise durch die verschiedensten Vegetationsformen zu machen. Und die Kombination von wunderschönen Aufnahmen und Informationen zu Entstehung, Alter und Lage der Botanischen Gärten laden förmlich dazu ein, bei der nächsten Reise vorab zu recherchieren, ob nicht ein interessanter Garten in der Nähe zu besichtigen ist. 

Unterwasserwelten bleiben uns normalerweise weitgehend verborgen, Uli Kunz aber hat diese erforscht. In eindrucksvollen Bildern und packenden Berichten zeigt er die faszinierende Unterwasserwelt der Meere, Seen und wassergefüllten Höhlensysteme. Überall existiert Leben in vielfältiger Form und Farbe, auch ohne Licht. Er hat die größten Lebewesen (Walhai) und die kleinsten (Krill) getroffen, die Neugierigen (Seehunde) und die Desinteressierten (Orcas), Kolonien von Lebewesen (Korallen) ebenso wie Pflanzen (Tangwälder). Er spart aber auch nicht die Gefahren durch Überfischung und Verschmutzung aus, die diese Welt bedrohen. Sein eindringlicher Appell: Diese verborgene, fragile Welt muss geschützt werden.

In über 250 Nahaufnahmen haben diverse Fotografen die Vielfalt der Vögel unserer Welt dokumentiert. Die ausgewählten Fotos zeigen die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung, im Flug, bei der Balz, mit ihren Küken und beim Baden. Anrührend und wunderschön sind die Aufnahmen. Selten habe ich ein Buch gesehen, dass mich so begeistert hat. Diese unglaubliche Farbenpracht und natürliche Anmut ist ein eindringliches Plädoyer für den Erhalt und den Schutz ihrer Lebensräume. Denn der Verlust jedes einzelnen dieser Farbtupfer macht die Welt ein wenig eintöniger.

Elefanten faszinieren Hanna Mumby so, dass sie mittlerweile durch ihre langjährige Forschung selbst „zu einem Elefanten“ geworden ist. In diesem, auf ihren Forschungsreisen basierenden, Buch stellt sie ihre Arbeit nun vor und verknüpft sie mit ihrem persönlichen Leben. Sie beschreibt detailreich und humorvoll, wie Forschung im Feld abläuft (Probenentnahme aus Dungkugel) und welche Hindernisse dabei überwunden werden müssen. Denn: Wie wiegt man einen Elefanten? Ein wunderbarer, informativer und faszinierender Bericht ist daraus geworden. Und obgleich schon vieles bekannt ist über diese sensiblen und klugen Tiere, wird der Leser trotzdem noch von neuen Fakten überrascht, z.B. dass die Riechfähigkeit des Elefanten die eines Hundes weit übertrifft und dass die hinteren Mahlzähne im Laufe eines Elefantenlebens sechsmal nachwachsen.

Der Frühling naht und der Garten erwacht. Bevor es richtig losgeht, müssen einige Vorarbeiten erledigt werden. Zum Beispiel Hochbeet- und Gewächshausbau: Die Autorin beschreibt detailliert die Vor- und Nachteile der üblichen Materialien. Ist das Hochbeet oder Gewächshaus dann fertig, stellt sich die nächste Frage: Wer passt zu wem ? Übersichtlich und klar werden die Informationen in Tabellenform und in schematischen Übersichten dargestellt, so dass eine reiche Ernte garantiert ist. Sollte es zu Schädlingsbefall kommen, bietet das Buch auch hierfür eine Lösung. Für den Sommer, Herbst und Winter macht Ihnen die Autorin ebenfalls Vorschläge für eine erfolgreiche Bepflanzung Ihres Hochbeetes und Gewächshauses, denn auch diese Zeiten sind Gemüsezeiten. 

Oh wie schön: Ich habe die Gärtnerei entdeckt, in der ich als Schülerin jeden Samstag gejobbt habe! Schon damals waren diverse Clematis-Arten im Angebot, auf die sich der Inhaber dann offensichtlich spezialisiert hat. Nun taucht sie in diesem wundervollen Buch auf, in dem 100 verschiedene Gärtnereien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgestellt werden. Jeweils auf einer Doppelseite werden die wunderschönen Beete und Anlagen gezeigt, gefolgt von einer kurzen Beschreibung. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, darin zu blättern und zu lesen. Und warum nicht mal eine Gärtnerei besuchen, auch nur zum Gucken? Eine der hier vorgestellten liegt bestimmt nicht weit weg.
 

Sie haben keinen Garten sondern „nur“ einen Balkon? Sie möchten Gärtnern ohne Plastik? Dann ist dieses Buch Ihre erste Anschaffung. Es bietet diverse Tipps, wie auch ein kleiner Balkon einfach, günstig, nachhaltig bewirtschaftet werden kann. Es ist erstaunlich, was die Autorin alles schon auf ihrem Balkon erfolgreich angebaut hat: Versuchen Sie es doch selbst einmal mit Möhren, Mangold oder Kohlrabi. Es müssen ja nicht immer die ewigen Dauerbrenner Tomaten und Kräuter sein. Selbst Dünger und Kompost können problemlos hergestellt werden mit dem richtigen Rezept. Und wenn Sie gerne auch einige Blumen auf Ihrem Balkon hätten, macht Ihnen die Autorin auch dafür Vorschläge. Kleiner Bonus: manche der Blumen sind sogar essbar!
Wenn Sie das richtige Futter aufhängen, können Sie sogar das ganze Jahr über mit gefiedertem Besuch rechnen.
 

In 17 Kapiteln stellen die Autoren Foto-Motive aus 17 Regionen in Deutschland vor. Im Vordergrund stehen dabei Motiv und Zeitpunkt der Aufnahme. Die Autoren vermitteln, wie Landschaft und Bedingungen zu lesen sind, um einzigartige Aufnahmen zu machen. Zahlreichen Angaben wie Erreichbarkeit, Bekanntheitsgrad und notwendige Ausrüstung, aber auch Wetterkunde und Wahl der richtigen Tageszeit dienen der Vorab-Information. Dann kann die Fotoreiseplanung losgehen, ins Fichtelgebirge oder Odenwald, ins Harzvorland oder in den Taunus.

Für naturwissenschaftlich interessierte Leser: Spannend und verständlich geschriebene Krönung der jahrtausende währenden Erforschung des Himmels - das Bild eines schwarzen Loches. 

Die Autorin nimmt den Leser mit auf Touren in die Wildnis und lässt ihn hautnah an ihren Erfahrungen teilhaben. Ob es sich dabei um den tiefen Blick in das Auge eines Wals handelt, oder die Beschreibung badender Bisons mit Spaß am Hineinspringen ins Wasser, singende Kojoten, Begegnungen mit Bären oder die Stille und Schönheit einer Landschaft: Ihre Berichte sind persönlich, zuweilen amüsant und informativ. Sie lassen den Leser ihre unbedingte Liebe zur Natur verstehen und wecken den Wunsch, diese selber zu erleben. Gleichzeitig verklärt sie nichts, sondern beschreibt auch schwer erträgliche, natürliche Szenen. Eine gelungene Mischung aus Erlebnis- und Reisebericht, und zugleich ein engagiertes Plädoyer für den umfassenden Schutz der Natur.

Kleine Abenteuer vor der Haustür 


Dieses Buch enthält 120 tolle und abwechslungsreiche Ideen für Aktivitäten in und mit der Natur einmal rund ums Jahr. Ob es Bastelvorschläge für den Adventskranz mit frischen Materialien aus dem Garten sind oder die Beobachtung von natürlichen Vorgängen der Natur im Verlauf der Jahreszeiten im Wald oder Feld. Durch kleine Anekdoten und viel Hintergrund zu Bräuchen und der Verwendungen von Naturstoffen zeigt die Autorin, wie leicht es ist, die Natur in den Alltag zu integrieren. Der Weihnachtsbaum wird nicht mehr gebraucht? Warum nicht die Nadeln für Tannennadelbäder aufheben (Winter-Challenge 3) und den Stamm in Scheiben sägen zum Bemalen und Schmücken fürs nächste Weihnachtsfest?
Egal ob Groß oder Klein, für jedes Alter ist etwas dabei.
 

Eine herzzerreißende und bewegende Familiengeschichte. Sie beginnt kurz vor dem 2. Weltkrieg in Berlin und endet 2015 in New York, wenn eine alte Dame die Briefe ihrer verstorbenen Mutter erhält. Ursprünglich aus Deutschland stammend, war sie nach dem Tod des Vaters im KZ mit der Mutter und Schwester aus Berlin geflohen. Für die ältere Schwester ergab sich eine Fluchtmöglichkeit per Schiff nach Kuba, sie und ihre Mutter wiederum gehen nach Frankreich zu Bekannten des Vaters. Zunächst scheint alles gut, aber die Hoffnung auf Sicherheit ist trügerisch und währt nicht lange. Der Einmarsch der Deutschen verändert alles.
Namen und familiäre Zugehörigkeit ändern sich durch die Lebensumstände und die Rettung ist eine Mutter, die alles gibt, damit ihr Kind weiterlebt. 

1965: das Jahr großer Veränderungen

Der junge Kommissar Thomas Engel, frisch aus der Provinz gekommen, wird in Düsseldorf mit seinem ersten Fall konfrontiert. Ein junges Mädchen wurde am selben Ort und in derselben Weise getötet, wie 1939 mehrere andere Mädchen. Aber damals wie jetzt scheint niemand an der Aufklärung interessiert zu sein. Engel beginnt gegen alle Widerstände zu recherchieren und verlässt sogar deswegen den Polizeidienst. 
Auf zwei klar getrennten Zeitebenen beschreibt der Autor den Umgang mit den Morden und zeigt, wie gut alte Seilschaften auch nach dem Krieg noch funktionieren. Erst eine neue Generation mit unbelastetem Blick kann eine bleibende Veränderung schaffen und den Fall aufklären. 
Ein spannender und mitunter erschreckender, gut geschriebener Krimi. Der erste einer hoffentlich langen Reihe. 

At first I didn't like this guy. He is a right-wing, racist old grumpy man. But after being introduced to his thoughts and life, I discovered an unexpectedly sensitive and caring human being.

 

Die Übersetzung ist unter dem Titel Anstand erschienen.

 

 

 

 

 

Mit 14 habe ich 1981 die grandiose Ausstellung Tutanchamun in Hamburg besucht. Damit war mein Interesse an Archäologie geweckt. Später kam noch die Biologie dazu. Mit meinem Vater konnte ich über diese Themen lange und ausführliche Gespräche führen. Wir fragten uns dabei auch, wieso sich Gesellschaften so unterschiedlich weit entwickeln konnten, obgleich manche so viel älter waren als andere. Durch Zufall entdeckte ich dieses Buch, „Guns, Germs and Steel“ von Jared Diamond, welches mein Vater von mir auf Deutsch (Arm und Reich) geschenkt bekam. Darin wird ausführlich und packend dargelegt, welche Faktoren die Entwicklung einer Gesellschaft in den letzten 10.000 Jahren vor allem begünstigt haben: Geographie und Klima. Diese beiden Faktoren sind es wohl, laut J. Diamond, die einigen Gesellschaften erlaubten, sich sehr viel weiter zu entwickeln als andere. Mein Vater und ich sprachen intensiv über dieses Thema, insbesondere auf dem Weg vom Bahnhof nach Hause. Ich werde das Buch und die Thematik immer mit meinem Vater und unseren Spaziergängen verbinden.