Müll
Eine schmutzige Geschichte der Menschheit
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Beschreibung
NOMINIERT FÜR DEN DEUTSCHEN SACHBUCHPREIS 2024 Mensch und Müll - das ist eine lange und innige Beziehung. Bereits die Neandertaler haben Dinge für nutzlos befunden, aussortiert und weggeworfen. Das alte Rom kämpfte ebenso mit Müllproblemen wie die Metropolen des 19. Jahrhunderts. Doch alles verblasst hinter den Abfallbergen der Gegenwart. Anhand der Produktion von und dem Umgang mit Müll schreibt Roman Köster eine erhellende Geschichte unserer Spezies und zeigt, wie sich das Leben mit dem Abfall von der Sesshaftwerdung bis heute verändert. Sein Buch bietet die erste durchgehend schmutzige Geschichte der Menschheit, denn weggeworfen wird immer. In der Vormoderne waren Abfälle vor allem ein praktisches Problem. Sie lagen herum, rochen schlecht und behinderten den Verkehr. Im Zuge des starken und weltweiten Städtewachstums seit dem späten 18. Jahrhundert stieg die Aufmerksamkeit für durch Abfälle erzeugte hygienische Probleme, die die Ausbreitung von Typhus oder Cholera begünstigten. Heute hingegen ist der Müll von einer Frage städtischer Sauberkeit zu einem globalen Umweltproblem geworden. In seiner Globalgeschichte des Mülls von der Frühgeschichte bis heute geht Roman Köster den Ursachen dieser Entwicklungen nach und zeigt, wie sich das Wegwerfen, Entsorgen und Wiederverwerten im Lauf der Geschichte verändert hat. Denn der Müll und der Versuch, ihn zu beseitigen, prägten das Gesicht der Siedlungen und Städte sowie das Leben ihrer Bewohner - von der Steinzeit bis heute. Weggeworfen wird immer Leben mit Müll von der Sesshaftwerdung bis heute Wie der Umgang mit Abfall das Gesicht der Siedlungen und Städte prägte und das Leben ihrer Bewohner Eine Geschichte des Wegwerfens, Entsorgens und Recyclens Von den Abfallproblemen alter Städte zu den Müllbergen der Gegenwart Vorgeschichte und Ursachen der aktuellen Umweltprobleme
Pressestimmen
„Roman Kösters Buch trifft den Nerv der Zeit.“ „Exzellentes Buch“ „[Köster] beschreibt in seinem Buch die lange und innige Beziehung zwischen Mensch und Müll. Er zeigt auf, wie bereits die Neandertaler Sachen weggeworfen haben. Er beschreibt, warum die meisten archäologischen Funde Abfall sind. Und er erklärt, weshalb all das verblasst hinter den Abfallbergen der Gegenwart.“ "Ein erhellendes Buch, das drastisch vor Augen führt, wie sehr unser Alltag und unsere Lebensweise untrennbar mit Abfall verbunden sind.“ „Allerhand Wissenswertes … Liest sich mit Gewinn … Dass es dabei ohne übertriebenen Appellcharakter zugeht, zeugt von einem Problembewusstsein, das Handlungsbedarf nicht mit Aktionismus verwechselt.“ „Köster erzählt so locker, dass man ihm gern folgt. Er hat nichts unter den Tisch fallen lassen. Speiserückstände, das Meer als Deponie und der Massenkonsum der Wegwerfgesellschaft kommen vor. Dabei gelingt es ihm immer wieder, die Sache anschaulich zu machen.“ "Eine kluge schmutzige Geschichte der Menschheit.“ „Eine riesige und bewundernswerte Arbeit ... diese Globalgeschichte des Mülls liefert nicht nur ein umfassendes Bild historischer Entwicklungen, sondern zugleich Handreichungen für die einschlägige Systemanalyse unserer Gegenwart.“ „Wir reden gern vom ‚Müllhaufen der Geschichte‘, auf den Überkommenes, Veraltetes geworfen gehört. Dass der Müllhaufen selbst eine Geschichte hat, eine weit zurückreichende und oft übelriechende zumal, davon berichtet der Historiker Roman Köster in seinem Buch.“ „Köster möchte die Wurzeln unserer gegenwärtigen Müllprobleme, die dramatischer kaum sein könnten, freilegen.“ „Müll ist unsere einzige wachsende Ressource.“ „Wie umfassend der Blick des Forschers ist, zeigt sich bei der Lektüre … Immer wieder räumt Köster mit Stereotypen auf.“ „Ein toller Text über unsere Beziehung zu allen Formen des Abfalls und über den Wert und das nicht so werte dessen, was wir unaufhörlich produzieren und wegwerfen.“ „Müll ist nach wie vor ein hochkomplexes Problem, das immer wieder neuer Ideen bedarf. Apokalyptisch ist es nicht, wie dieses sehr lesenswerte Buch eindrücklich vermittelt.“ „Wer die Geschichte der Menschheit wirklich verstehen will, muss auch durch den von ihr produzierten Unrat durch. … Ein erhellender Überblick.“ „Wer wir sind, zeigt sich besonders daran, was und wie wir wegwerfen. Der Blick in die Tonne verrät eben mehr über uns, als uns manchmal lieb ist.“ „Die Stärke dieser überaus fundierten Globalgeschichte des Mülls ist dabei nicht thesenhafte Zuspitzung, sondern die differenzierte Problematisierung von vermeintlich Naheliegendem.“
Auf die Wunschliste
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Autorenportrait
Roman Köster ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und hat sich über die deutsche Abfallwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg habilitiert.
Inhalt
Einleitung I. Vormoderne 1. Frühgeschichte: Erste Erfahrungen mit dem Müll 2. Die Stadt: Ungesunder Ort und Evolutionsbeschleunigerin 3. Vom schwierigen und nützlichen Zusammenlebe mit Tieren in der Stadt 4. Das Diktat der Knappheit: Recycling in der Vormoderne 5. Exkurs: Hygiene – eine saubere Geschichte? II. Industriezeitalter 6. Die zweite Revolution: Industrialisierung und ihre Folgen 7. Die Erfindung der Müllabfuhr 8. Koloniale Städtehygiene: Macht und Modernisierung 9. Globale Kreisläufe: Recycling im Industriezeitalter III. Massenkonsum 10. Die Entstehung der Wegwerfgesellschaft 11. Mülltonnen und «Männerstolz»: Die moderne Müllabfuhr 12. Beseitigen, entsorgen, behandeln, vergraben, verbrennen 13. Arm und reich: Recycling als Politik und Überlebensstrategie Epilog: Ins Meer Anmerkungen Literaturverzeichnis Abbildungsnachweis Sachregister